17. März 2017

Poetry Slam 2017

Auch im heurigen Schuljahr konnten Schülerinnen und Schüler aus den 5.-8.Klassen ihr Talent beim 2. MGW Poetry Slam im Festsaal unter Beweis stellen. Zwei Stunden lang wurden Texte mit Wortakrobatik, Witz, aber auch ernsten Gedankengängen dem Publikum dargeboten, das wiederum die TeilnehmerInnen mit hohen Wertungen belohnte. Auch heuer freut es uns den Sieger verkünden zu dürfen: Paul Mair (7c) mit der beeindruckenden Bestnote von 100 Punkten!

Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Vergnügen beim Lesen.

Die Lösung

Block und Stifte sind bereit
Verlieren wir also keine Zeit
Die Bürde eines Schülerlebens
Ist es immer schon gewesen
Nach dem ach so langem Unterricht
Sich zu widmen seiner Pflicht
Den Schulstoff daheim noch einmal durchzunehmen
Hausübungen, Sie verstehen.
Egal ob Deutsch oder Mathematik
Ich glaub wir sind uns alle einig
Dass…
Dass…
Es einen Ausweg gäbe
Einen sehr sehr dunklen
Gefährlichen und riskanten,
Einen Ausweg aus der Misere
Einen Lichtblick am Ende des Tunnels
Es wäre der falsche Weg
Es wäre leicht, natürlich
Natürlich wäre es leicht
Zu leicht, übertrieben leicht –
Doch es ist zu verlockend
Ich spüre es, ich sehe es
Es liegt förmlich vor mir

Die Lösung, die Lösung
Viel zu einfach,
die Lösung für all die Qualen
all das Leiden
die Stunden voller Arbeit
die vor meinem Auge zerrinnen
zerrinnen wie Sand in der Hand
wie Wasser auf der Haut
und die Zeit, die immer schneller vergeht
sie rennt mir davon
es geht sich nicht aus
so viel zu tun und so wenig Zeit
muss mich der Arbeit stellen
sie bewältigen, sie meistern, mich beweisen
muss mich ihr stellen
damit ich das alles schaffe
muss…der Kraft…widerstehen…
ich kann nicht…
ich muss…

Dass jetzt nur schaffen mit dem Text
Das ist ja wirklich wie verhext
Eine kleine Hausübung
Bringt ja wirklich keinen um
Doch schon als ich in der Volksschul´ war
Waren die Aufgaben nach der Schule da
Verfolgen mich seit meinen unschuldigen Jahren
Als noch Zierzeilen unter den Texten waren
Was für eine schöne Zeit
Leider ist sie jetzt verweilt
Jetzt muss ich aber wirklich starten
Die Hausübung kann nicht mehr…
Nicht mehr…

Warten

Alles kann warten
Kann man verschieben
Ist modular und flexibel
YOLO und was noch so
Zeitdruck ist Auslegungssache
Vielleicht überhaupt nur erfunden
Man hat immer so viel Zeit wie man sich nimmt
Und nehmen kann man auch später
Wenn man nimmt muss man auch geben
Sich hingeben dem Verlangen
Dem man versucht zu widerstehen
Der Widerstand wird immer schwächer
Immer leiser, immer ferner
Und ich sehe von weitem meine Hand
– Zitternd
Wie sie greift, nach dem was auf dem Tische liegend
Aussieht wie die Lösung
Viel zu einfach,
die Lösung für all die Qualen
all das Leiden
die Stunden voller Arbeit
die vor meinem Auge zerrinnen
zerrinnen wie Sand in der Hand
wie Wasser auf der Haut
und die Zeit, die immer schneller vergeht
sie rennt mir davon
es geht sich nicht aus
so viel zu tun und so wenig Zeit
muss mich der Arbeit stellen
sie bewältigen, sie meistern, mich beweisen
muss mich ihr stellen
damit ich das alles schaffe
muss…der Kraft…widerstehen…
ich kann nicht…
ich muss…

Dass jetzt endlich fertig reimen
Ohne gänzlich zu übertreiben
Schüler sind halt auch nur Menschen
ihre Konzentration hält sich in Grenzen
Deshalb bitte, Ihr, die Professoren
Ihr hochwohlgeboren, Profi-Experten-Hausaufgeber-Innen,
die Bitte, sich zurückzuerinnern
Wie Sie in ihren eigenen Zimmern
Über ihren Hausübungen wimmern.

Jetzt muss ich aber wirklich weiter
Die Bücherhügel werden immer breiter
Und breiter, und breiter, und breiter –
Ich werde darin ertrinken
Ersticken werde ich in den Fluten
Die über mir zusammenschlagen
Und mit krachendem Getöse
Auf mich herabfallen
Wie ein Meer aus Unwissen
Das mich verschlingt
Mich auspeitscht und mich quält
Mit all den ungelösten Dingen
Die mich verfolgen Tag und Nacht
In meinen Träumen mich noch nerven
Alles noch zu machen
Zu erledigen
Doch
ich weiß ja eine Lösung
die Lösung für all die Qualen
all das Leiden
die Stunden voller Arbeit
die vor meinem Auge zerrinnen
zerrinnen wie Sand in der Hand
wie Wasser auf der Haut
und die Zeit, die immer schneller vergeht
sie rennt mir davon
es geht sich nicht aus
so viel zu tun und so wenig Zeit
muss mich der Arbeit stellen
sie bewältigen, sie meistern, mich beweisen
muss mich ihr stellen
damit ich das alles schaffe
Ich kann es nicht
Ich halt es nicht aus
Hebe die Hand
Sie will nicht
Ich zwing sie
Erlösung für das Hier und Jetzt,
für alle Zeiten
Ergreife die Lösung
Nimm sie hoch
Dreh sie um
Doch nein!
Oh nein!

Das Handy ist nicht aufgeladen.