17. April 2019

Lehrausgang 8CD KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Der Löschteich vor dem Garagentor, 1947/48 (Zeitgeschichtemuseum Ebensee, Sammlung Hilda Lepetit) Fotocredit: KZ-Gedenkstätte Mauthausen

15.01.2019
Umso näher unser Bus unserem Exkursionsziel kommt, desto ruhiger wird es. Die letzte Reihe hört auf Witze zu machen, ein paar schlafen ein und immer mehr vertiefen sich in Gedanken.

Insgesamt zwei Stunden werden wir durch das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen geführt. Ein Ort mit so viel Geschichte. Komplett leere Plätze, auf denen früher einmal so viele Menschen standen. Leere Hütten und Häuser, noch immer dieselben wie früher. Man kann nicht nachvollziehen oder begreifen, was hier passiert ist, aber man sollte sich damit beschäftigen und etwas darüber lernen. Unsere letzten und wohl berührendsten Führungsstopps sind die Tötungsräume, also die Gaskammern und Krematorien von Mauthausen. Durch enge Wege, links und rechts die Wände voll mit Fotos, Texten und Gedenktafeln der Angehörigen, betreten wir schließlich den Raum der Namen. Die Dunkelheit leitet den Blick zu den unendlich vielen weißen Namen der Opfer auf schwarzem Untergrund. Wir gehen andächtig durch. Spätestens jetzt traut sich niemand mehr, etwas in die Stille hinein zu sagen.

Wir treffen uns alle wieder draußen an der frischen, kalten Luft und es ist, als wären wir mit einem Schlag wieder im Hier und Jetzt gelandet.

Bei der Rückfahrt geht Professor Hötzeneder noch einmal durch den Bus und macht uns bewusst, dass wir an den Verbrechen in Mauthausen nicht schuld sind. Das muss man sich vor Augen halten. Unsere Generation trägt keine Schuld, doch sind und werden Mauthausen und alle anderen KZ und was dort passiert ist, immer ein Teil der Geschichte bleiben. Genau deshalb ist meiner Meinung nach diese Exkursion eine der wichtigsten, die man in der Schulzeit nur machen kann.

Emilia Reiter 8D